Unter dem Motto "Innerer Antrieb – äußerer Erfolg: Neue Wege in der Mitarbeiterbindung und -gewinnung" wurden in Vorträgen und einer Talkrunde Lösungsansätze vorgestellt, mit denen es gelingen kann, dem Mangel an Arbeits- und Fachkräften entgegenzuwirken. Bürgermeisterin und Wirtschaftsdezernentin Christiane Hinninger und Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises Sandro Zehner berichteten: "Nahezu in allen Branchen wird über fehlende Fachkräfte geklagt und es mangelt an Nachwuchs. Da ist es naheliegend, dass wir die Herausforderung nachhaltige Lösungen zu finden, mit allergrößtem Interesse und intensiver Anstrengung annehmen. Ob mit der Arbeitgebermarke in Wiesbaden oder der Initiative des Runden Tisches im Rheingau – alle relevanten Institutionen und Organisationen arbeiten hier Hand in Hand mit dem Kreis und der Landeshauptstadt." Beide eröffneten gemeinsam die dritte Auflage des Tourismusdialoges mit seinen rund 130 Teilnehmenden. "Wir wollen als Stadt und Landkreis bei dieser branchenübergreifenden Herausforderung unsere Kompetenzen einbringen – sei es mit dem Jobcenter, der Wirtschaftsförderung oder der ProJob – und planen konkrete Maß-nahmen, um das Gastgewerbe oder den ÖPNV bei der schwieriger werdenden Suche nach Fachkräften zu unterstützen", erklärten Bürgermeisterin Hinninger und Landrat Zehner.

"Die Stadt hat die Initiative 'Arbeitgebermarke der Landeshauptstadt Wiesbaden' gestartet, mit der sie sich auf dem lokalen Arbeitsmarkt erfolgreich positioniert hat und die Attraktivität der Stadt als Arbeitgeber gesteigert werden soll", erläuterte Bürgermeisterin Hinninger. Landrat Zehner berichtete von der erfolgreichen Veranstaltung, ukrainische Mitbürgerinnen und Mitbürger und Arbeitgebende zusammenzubringen und vom Netzwerk des "Runden Tisches Arbeitskräftemangel Rheingau". Wie beide Initiativen im Einzelnen aussehen, wurde im Verlauf des für alle Teilnehmenden kostenfreien Tourismusdialoges, der für touristische Dienstleister und Partnerbetriebe sowie alle am Thema Interessierten konzipiert war, präsentiert. 

Martin Michel, Geschäftsführer der Wiesbaden Congress & Marketing GmbH, und Dominik Russler, Geschäftsführer der Rheingau-Taunus Kultur und Tourismus GmbH, verwiesen auf die Destination WIESBADEN RHEINGAU, die seit Ende 2021 gemeinsame Stärke am Markt zeigt, ohne dabei die Unabhängigkeit und die eigene Identität der beiden Partner zu vernach-lässigen: "Chancen ergeben sich auch durch die Nutzung von Synergien und der Zusammenarbeit in der Region". Die Destination, die sich der Lebensfreude, entspannten Lebensart und der ausgeprägten Festkultur verschrieben hat, präsentierte sich im vergangenen Jahr erfolgreich bei zahlreichen Messen und ist auch beim weltweit größten Reise- und Tourismustreffen, der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin, als Premiumpartner vertreten gewe-sen. "Gerade der in diesem Jahr als Leitthema in den Fokus gestellte Fach- und Arbeitskräf-temangel ist etwas, was wir nur gemeinsam mit allen Institutionen und der Politik angehen und lösen können. Wir freuen uns sehr über eine rege Teilnahme der Leistungsträger, und natürlich unserer Partner DEHOGA, IHK Wiesbaden sowie die Stadt Wiesbaden und dem Rheingau-Taunus Kreis", ergänzte Dominik Russler.

In einem branchenübergreifenden Impulsvortrag wurde beim Tourismusdialog der Frage nach der Notwendigkeit von „Veränderungen im Marketing oder Entwicklung von Arbeit?“ nachgegangen, ein weiterer Vortrag beleuchtete die Aspekte Social Recruiting, Digitalisierung zur Mitarbeiterbindung und -entlastung sowie Diversität. Darüber hinaus wurden Impulse zu den „Erfolgsfaktoren im Recruiting“ im Rahmen einer Talk-Runde mit Erfahrungsberichten von Branchenexperten vorgestellt. Samira Gütlein-Seibel, Leiterin Fachkräftesicherung und -entwicklung beim langjährigen Partner IHK Wiesbaden, machte als Teil der Talkrunde deutlich: "Fachkräftesicherung ist heute wichtiger denn je, da sie die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sichert. Indem wir uns auf die Förderung und Bindung unserer bestehenden Mitarbeiter konzentrieren, erschließen wir ein tieferes Maß an Expertise, steigern die Innovationskraft und erhöhen die Mitarbeiterzufriedenheit. Es wird oft unterschätzt, wie ressourcenintensiv das ständige Recruiting neuer Kräfte ist.“ Wie sich die Chancen durch Synergien nutzen lassen, wurde beim Tourismusdialog am Nachmittag in Form eines „World Café“ erörtert. Hier konnten sich die Teilnehmenden über laufende Entwicklungen informieren, Potenziale für die Zusammenarbeit identifizieren und Lösungsansätze, die die gemeinsame Entwicklung in der Region vorantreiben, aktiv mitgestalten. Als Alternative zum Besuch des „World Café“ wurde eine Exkursion zum Heimathafen im Alten Gericht angeboten, der seinerseits für Kreativität, Gründergeist und soziale Innovationen steht.